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Franzbrötchen, Pannfisch, Labskaus und Lobster: Hamburg ist für Foodies ein wahres Paradies. Hier verraten wir euch unsere besten Food-Tipps für euren nächsten Städtetrip in die Hansestadt!
Wenn wir Hamburg besuchen, begeben wir uns auch stets auf eine kulinarische Entdeckungsreise. Wir genießen es, uns durch die Stadt zu schlemmen und dabei immer wieder neue Food-Highlights der Hansestadt zu entdecken!
Dabei haben wir natürlich nicht nur traditionelle Hamburger Spezialitäten wie Franzbrötchen, Finkenwerder Scholle und Fischbrötchen lieben gelernt, sondern auch spannende Neuinterpretationen der hanseatischen Küche entdeckt!
Hinter diesem Namen versteckt sich eine Hamburger Restaurant-Institution, die „Essen wie bei Muttern“ verspricht. Als Hommage an die heimische Küche wird im Mutterland Cölln’s traditionelle Hausmannskost aus dem Norden aufgetischt. Genau das Richtige für uns!
Der erster Blick in die Speisekarte verrät uns schon: Hier könnten wir uns getrost von Morgens bis Abends durch schlemmen: Angefangen bei den frisch gebackenen Franzbrötchen aus der eigenen Bäckerei, über Krabbensuppe, gebeizten Lachs und gebratenen Kabeljau bis hin zu den frischen Austern, denn das Cölln’s ist zudem Deutschlands älteste Austernstube. Aber wir sind heute ja wegen des leckeren Frühstücks hier.
In den Räumlichkeiten mit den petrolfarbenen Wänden und den Jugendstilfliesen sitzen wir so gemütlich, dass wir hier am liebsten den ganzen Tag verbringen würden – ganz zu schweigen von der opulenten Kuchentheke, an der wir kaum vorbei kommen, ohne uns schon den ein oder anderen Leckerbissen für später auszuspähen.
Das „Cölln’s Frühstück“, das in einer hübschen Etagere daherkommt: Rührei mit Nordseekrabben, gebeizter Lachs mit Honig-Senf-Dill Sauce, Käseauswahl von Backensholzer Hofkäserei, dazu unglaublich fluffiges Vollkornbrot und Brötchen.
Auch solltet ihr unbedingt noch Platz für ein „Dessert“ zum zweiten Kaffee lassen, denn die Auswahl an der Kuchentheke ist wirklich einmalig! Zum Abschluss gönnen wir uns also auch noch ein frisch gebackenes Franzbrötchen – so lecker! So kann der Tag gerne öfter beginnen!
Update: Das Mutterland Cölln’s ist seit Ende 2022 dauerhaft geschlossen. In den ehemaligen Räumen der Austernstube findet ihr nun das Japanische Restaurant Kaiyo. Doch keine Sorge: In Hamburg gibt es noch weitere Mutterland-Standorte! Einen davon, das Mutterland Stammhaus, haben wir bei unserer nächsten Reise direkt für euch getestet.
Bei unserem nächsten Citytrip in die Hansestadt machten wir ins also direkt in den Mutterland-Flagshipstore auf: Das „neue“ Stammhaus am Hamburger Hauptbahnhof vereint Gastronomie und Feinkostgeschäft in einem und ist ein wahres Paradies für Foodies auf gleich zwei Etagen.
Im Obergeschoss findet ihr einen Delikatessenshop mit großem Feinkostsortiment, inklusive hauseigener gläserner Schokoladenmanufaktur! Neben dem Takeaway-Bereich „Mutterland to Go“ gibt es auch einen extra Workingspace. Ziemlich praktisch, wenn ihr auf der Durchreise in Hamburg einmal eine Pause in der Nähe des Hauptbahnhofs einlegen müsst!
Uns zieht es jedoch in die gemütliche Gastronomie im Erdgeschoss. In der Frühstückskarte entdecken wir auch gleich, wonach wir gesucht haben: Franzbrötchen aus der hauseigenen Backstube und lecker Cappuccino!
Beides kannten wir bereits von unserem letzten Mutterland-Besuch und auch dieses mal werden wir nicht enttäuscht! Wir lieben die Mutterland-Franzbrötchen einfach! Aber auch andere Klassiker wie die belegten Bio-Hausbrote, Muttis Omelette oder das Bauernfrühstück klingen so verlockend, dass ein erneuter Besuch im Mutterland eigentlich schon save ist!
Vielleicht schaffen wir es dann auch, einen der anderen Mutterland-Standorte in Hamburg zu besuchen, auch wenn die zentrale Innenstadt-Lage und das einzigartige Food-Konzept im Mutterland-Stammhaus natürlich bereits bei uns punkten konnte!
Nach unserem Frühstück stöbern wir noch ein bisschen in dem großen Delikatessenshop im Obergeschoss. Bei so viel Auswahl an Feinkost, hausgemachten Pralinen, Konfitüren, Kochbüchern und den vielen Gin-Sorten können wir uns gar nicht sattsehen! Auch ein kleines Mitbringsel für daheimgebliebene Foodies ist hier schnell gefunden!
Tipp: Viele der tollen Produkte, die ihr im Mutterland Delikatessenshop kaufen könnt, bekommt ihr natürlich auch im Onlineshop auf www.mutterland.de!
But first Coffee! Die Nord Coast Coffee Roastery ist gelebte Kaffee-Leidenschaft für alle, die ihren Kaffee gerne in entspannter Atmosphäre genießen. Dazu liegt die Kaffeerösterei in der Deichstraße sehr zentral am Nikolaifleet unweit der Speicherstadt. Die perfekte Ausgangslage zum Start in euren Sightseeing-Tag in Hamburg!
Neben dem unglaublich leckeren Kaffee (übrigens der beste, den wir während unseres Aufenthalts in Hamburg genießen durften!) lockt ein fantastisches Frühstücksangebot, das die Entscheidung wirklich nicht leicht macht:
Banana-Pancakes, bunte Frühstücks-Bowls, Avocado-Stullen und die wohl besten Waffeln, die ihr in Hamburg bekommen könnt. Ihr seht schon, wenn wir nur noch in Superlativen sprechen, kann das nur eines bedeuten:
Das Nord Coast hat unsere Herzen im Sturm erobert! Zudem ist das Café mit der eigenen Kaffee-Rösterei überaus Langschläfer-freundlich, denn hier könnt ihr sogar bis 15 Uhr frühstücken! Wir lieben es ja so, wenn uns jemand versteht!
Wir probieren bei unserem Besuch Bio-Rührei mit Sauerteigbrot und Kräuter-Frischkäse, dazu frisch gepressten Orangensaft. Zum „Dessert“ gibt es frische Waffeln mit Früchten und Puderzucker. Hatten wir schon erwähnt, dass der Kaffee Weltklasse ist?
Tipp: Die Nord Roast Coffee Roastery unterstützt durch den Verkauf ihres Kaffees auch soziale Projekte in den Ursprungsländern. Auch das finden wir einfach nur großartig!
Frühstücken wie Gott in Frankreich! Schon wenige Minuten, nachdem das Café Paris seine Türen öffnet, geht es hier zu wie in einer Bahnhofshalle. Zugegeben: wie in einer sehr, sehr schönen Bahnhofshalle!
In dem Speisesaal des 1882 erbauten Hauses stehen die Bistrotische dicht an dicht. Die hohe, gewölbte Decke ist ein Traum aus Jugendstil-Kacheln und Ornamenten, die Szenen aus Hamburgs Handelsgeschichte zeigen.
Neben uns sitzen Geschäftsleute in feinen Anzügen, verliebte Pärchen und Familien mit Kindern. Im Café Paris treffen sich offensichtlich alle, um ein paar Stunden lang das Savoir-vivre an der Elbe zu zelebrieren.
Für uns auch ein Pluspunkt: Das Café liegt nur einen Steinwurf vom Hamburger Rathaus entfernt, sodass ihr euch von hier aus perfekt ins Sightseeing-Programm stürzen oder eine kleine Pause zwischendurch einlegen könnt.
Wir lieben Croque Madame und Croque Monsieur. Diese knusprig ausgebackenen französischen Toasts mit Schinken, Käse und Créme Fraîche sowie wahlweise mit Spiegelei sind perfekt für ein spätes Frühstück!
Auch hier im Café Paris sind sie einfach nur lecker und genau das Richtige für unseren Start in unseren nächsten Sightseeing-Tag in Hamburg. Dazu genießen wir frisch gepressten Orangensaft und natürlich Café au Lait! Unser Fazit: Das Café Paris sollte auf eurer Frühstücksliste-Liste auf keinen Fall fehlen!
Tipp: Für den süßen Gaumen haben wir uns noch eine Auswahl französischer Macarons mit weißer Schokolade und Vanille, Karamell, Fleur de Sel, Zitrone und Himbeere für unterwegs einpacken lassen. Diese kleinen Baiser-Happen sind einfach unwiderstehlich und so praktisch für Zwischendurch!
Wenn ihr zum ersten Mal in Hamburg seid, solltet ihr auf jeden Fall einen Besuch auf dem Hamburger Fischmarkt einplanen. Der berühmte Wochenmarkt in St. Pauli findet immer sonntagsmorgens statt und zieht Schnäppchenjäger, Touristen, Foodies und Partygänger gleichermaßen an.
Auch uns zieht es zu den Imbissständen, in deren Auslagen sich die Brötchen mit frischem Fisch aneinander reihen: Krabben, Hering, Lachs, Backfisch oder Aal – Hauptsache „Butter bei die Fische!“, wie man im Norden so schön sagt.
Wir entscheiden uns jeweils für ein Fischbrötchen mit Nordseekrabben und Backfisch. Zugegeben: Ein Fischbrötchen zum Frühstück klingt sicherlich deutlich attraktiver, wenn man die Nacht zuvor auf der Reeperbahn durchgemacht hat. Wohl auch deshalb sieht man hier viele Kiez-Besucher, die nach einer durchzechten Partynacht der Heißhunger hierher treibt.
Für unserem ersten Besuch auf dem Hamburger Fischmarkt machen wir aber gerne eine Ausnahme und essen also morgens um 8 Uhr ein Fischbrötchen. Eigentlich gar nicht so schlecht, wenn man es erst einmal probiert hat. Und außerdem sind wir ja auch schon seit zwei Stunden auf den Beinen, denn wer das einzigartige Flair hier erleben will, muss früh aus den Federn!
Aber natürlich geht auch hier nichts ohne einen guten Kaffee so früh am Morgen. Den besten Kaffee auf dem Hamburger Fischmarkt bekommt ihr am Kaffee-Stand von Jessy. Bei dem sympathischen „Rasta-Barista“ aus Barbados gibt es gratis zum Kaffee Reggae-Vibes und extra viel gute Laune!
Tipp: Wenn ihr noch mehr Foodie-Tipps für den Hamburger Fischmarkt wollt, dann schaut doch mal in unsere Hamburg-Foodstory „Ein Besuch auf dem Hamburger Fischmarkt“.
Adresse: Große Elbstraße 9, 22767 Hamburg
Mit der Crêperie im Ti Breizh weht eine bretonische Brise durch die Deichstraße am Nikolaifleet. Die Aussicht auf frische Gallettes bringt uns an einem verregneten Nachmittag ins Haus der Bretagne. Die bretonische Crêperie befindet sich in einem historischen Kaufmannshaus aus dem 18. Jh. und zieht uns allein optisch von außen schon magisch an.
In den wunderschönen hellen Innenräumen fühlen wir uns direkt in die Bretagne versetzt: hohe Holzdecken, karierte Fliesen, weiße Holzmöbel und die große weiße Holztreppe, über die wir in das Obergeschoss gelangen.
Die Crêperie bretonne ist bekannt für ihre herzhaften Gallettes aus Buchweizen. Wir entscheiden uns also ganz schlicht für den Klassiker mit Kochschinken, Spiegelei und Käse – der perfekte Nachmittagssnack für eine Sightseeing-Pause.
Auf der Speisekarte findet ihr aber natürlich auch ausgefallene Gallette-Variationen, z. B. mit Roquefort, Spinat und Walnüssen, mit warmem Ziegenkäse, Honig und Cassis-Zwiebelkonfitüre oder Räucherlachs und Crème-Fraîche.
Daneben gibt es auch süße und herzhafte Crêpes, bretonische Fischsuppe oder Salate wie Lollo Rosso mit Weißweinkartoffeln oder Artischockenherzen mit warmem Ziegenkäse. Wir werden auf jeden Fall noch einmal wiederkommen, um auch die vielen anderen bretonischen Spezialitäten zu probieren!
Tipp: In der „Boutique de la Mer” könnt ihr maritime Mode wie Cabans, Streifenshirts, Strickjacken oder bretonische Fischerhemden kaufen, die in Frankreich oder Europa hergestellt werden.
Das Underdocks in St. Pauli setzt neue Maßstäbe in Sachen Fischbrötchen. Für ihre Neuinterpretationen des Hamburger Klassikers wurden die beiden Gründer Burhan Schawich und Samet Kaplan bereits mit dem Gastro Gründerpreis ausgezeichnet.
Kein Wunder, denn ihre Kreationen wie die Pulled Lachs Roll, Backfisch mit Chips, Ceviche oder Fish Tacos sind einfach unwiderstehlich! Das Motto der hippen Fischbude mit Containerstil lautet nicht umsonst „Fischbrötchen in heftig!“.
Auf das Underdocks haben wir uns bereits die ganze Woche gefreut. Also haben wir auch ordentlich Hunger mitgebracht und schlemmen uns einmal munter durch die Streetfood-Karte:
Creyfish Roll mit mariniertem Louisiana Flusskrebsfleisch und Ananas, Pulled Lachs Taco mit Avocado Salsa und Black Tiger Roll mit Garnelen und roten Schmorzwiebeln – Foodporn in Bestform können wir da nur sagen!
Tipp: Euren Besuch im Underdocks könnt ihr wunderbar mit einem Besuch der Flohschanze verbinden. Der Bekannte Trödelmarkt im angesagten Karoviertel findet immer samstags von 8–16 Uhr statt. Hier findet ihr vielleicht auch das ein oder andere Souvenir als Andenken für zu Hause.
Update: Mittlerweile ist das Underdocks auch am Hamburger Hafen vor Anker gegangen: Wenn ihr als gerade auf den Landungsbrücken seid auf der Suche nach echt gutem Hamburger Streetfood auf die Hand, dann wisst ihr jetzt, das ihr direkt die Underdocks Fischbude auf Brücke 3 ansteuern solltet!
Nicht nur wegen ihrer Lage ist die Kaffeerösterei in der Speicherstadt perfekt, wenn ihr eine kleine Kaffeepause einlegen wollt. Im Stammhaus im Herzen von Hamburg könnt ihr hier, umgeben von historischen Backsteinhäusern richtig guten Kaffee genießen!
Selbstredend wird der Rohkaffee direkt über den Hamburger Hafen in die Kaffeerösterei geliefert und täglich frisch im schonenden Trommelröstverfahren gemahlen. Auch das Thema Nachhaltigkeit und fairer Handel ist den Betreibern wichtig, sodass ihr mit jeder Tasse Kaffee auch soziale Projekte unterstützt.
Bei unserem Besuch in der Kaffeerösterei war das angesagte Café mit Blick auf den Kehrwiederfleet zum Bersten voll, sodass wir inmitten all der Kaffeejunkies (und natürlich der vielen Touristen) doch etwas länger anstehen müssen, bevor wir endlich zu unserem wohlverdienten Kaffee kamen.
In der Zwischenzeit konnten wir jedoch in Ruhe die Angebotstafeln über der Theke studieren. So haben wir auch mehr über die einzelnen Kaffeesorten und ihre Röstnoten erfahren, für die es in der Kaffeerösterei sogar ein eigenes Farbsystem gibt. Für Kaffeeliebhaber wie uns genau der richtige Ort, um unsere Kaffeepause in Hamburg inmitten der Speicherstadt zu zelebrieren!
Das Traditionslokal Brodersen an der Rothenbaumchaussee liegt unweit des westlichen Alsterufers zwischen klassizistischen Villen und ist das Ziel für Liebhaber der Hamburger Küche. Vor unserem Besuch nehmen wir uns daher extra ein bisschen mehr Zeit, um noch einen Spaziergang durch das Viertel zu machen. Hier reiht sich wirklich eine imposante Villa an die nächste!
Auch das Restaurant Brodersen befindet sich im Souterrain einer wunderschönen Villa und ist altmodisch im besten Sinne: Maritime Deko, viel Holz und überall kleine Nischen, in denen man gemütlich sitzt und sich zu zweit durch den Abend schmausen kann.
Serviert werden hier hanseatische Klassiker wie Pannfisch, Labskaus und Matjesfilets. Wer also den ganzen Charme der nordischen Küche in rustikalem Ambiente erleben möchte, ist hier genau richtig und wird zudem sehr herzlich bedient. So mögen wir das!
Uns wurde gesagt, im Brodersen gäbe es die besten Bratkartoffeln der Stadt. Das wollten wir natürlich testen und können euch bestätigen: Die Bratkartoffeln, die uns zu unserer Finkenwerder Scholle mit Speck und Krabben serviert wurden, waren kross und auf den Punkt, der Fisch frisch und köstlich. Alles zusammen: Ein Gedicht!
Dazu trinken wir ein herbes Jever, die perfekte Ergänzung für unseren maritimen Schmaus. Unsere Erwartung an einen typisch hanseatischen Abend wurde absolut erfüllt und wir haben die entspannte Zeit zu zweit im Brodersen sehr genossen!
Update: Seit Juni 2024 erstrahlt das Brodersen nach einer mehrmonatigen Pause unter neuer Leitung und mit frischem Konzept. Philip Rebelsky, der in Hamburg bereits Erfahrung bei Henssler Henssler, dem Stadtcafé Ottensen und im Vlet gesammelt hat, bringt eine bunte Aromaküche ins Brodersen. Seine Speisekarte setzt auf leichtere Gerichte in Vorspeisengröße, ideal zum Teilen – von marinierter Burrata über geflämmtes Lachssashimi bis hin zu geröstetem Blumenkohl.
Unweit vom „Michel“ entfernt findet ihr ein echtes Stück Hamburger Geschichte. Hätten wir nicht gewusst, was sich am Krayenkamp 10 für ein Schatz verbirgt, wären wir glatt daran vorbei gelaufen: Gut versteckt in einer verwinkelten Gasse, gesäumt von Fachwerkhäusern aus dem 17. Jh., befinden sich die Krameramtsstuben.
Einst dienten die heute unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkhäuser Krämerwitwen als Unterkunft. Heute können sie für ein kleines Eintrittsgeld besichtigt werden. Auch locken hier urige kleine Läden wie das Antiquariat von Reinhold Pabel zum Stöbern ein. Vielleicht findet sich hier ja ein kleines Mitbringsel oder Andenken?
Unser Ziel ist jedoch das Restaurant Krameramtsstuben. Hier werden traditionelle Hamburger Klassiker wie Pannfisch, Finkenwerder Scholle, Matjes und Roulade aufgetischt. Dazu gibt es das außergewöhnliche Ambiente der historischen Fachwerkhäuser, egal, ob man drinnen in der Stube oder vor dem Restaurant ganz am Ende der verwinkelten Gasse sitzt.
Neben den vielen norddeutschen Klassikern auf der Speisekarte hat uns beide der Pannfisch in Senfsauce mit Bratkartoffeln und Gurkensalat besonders angelacht. Unser Bauchgefühl hat uns nicht enttäuscht: Alles war lecker und reichlich!
Auch der Service war überaus freundlich und versorgte uns noch mit allerhand Geschichten rund um das Restaurant und die historische Gasse. Auch, wenn sich hier wohl eher Touristen als Einheimische hin verirren, haben uns hier außerordentlich wohl gefühlt und ein unvergessliches Stück Hamburger Tradition für uns mitnehmen können.
Willkommen am wohl kultigsten Foodspot der Hafenstadt! Was einst als Kaffeeklappe begann, in der Hafenarbeiter Kaffee, eine warme Mahlzeit und Schnaps bekamen, ist mittlerweile der wohl „schrägste Ort“ Hamburgs und unserer Meinung nach ein absoluter Place-to-be für Foodies!
Seit 1925 gibt es hier bodenständige, regionale Hamburger Küche in wirklich uriger Atmosphäre, die mittlerweile Gäste aus aller Welt in das windschiefe Häuschen lockt, das direkt auf der Kaimauer am Ende der Oberhafenbrücke liegt. Schon von außen also ein echter Hingucker!
Auch wir waren mehr als neugierig auf diese Hamburger Institution im östlichen Teil der HafenCity, von der wir bereits so viel gehört hatten, dass wir uns an einem Nachmittag aufgemacht haben, diesen Kulturort kennenzulernen! Und wirklich: Dieser Ort versprüht den Charme vergangener Zeiten:
Als wir die Oberhafen-Kantine betreten, fühlen wir uns fast wie an Bord eines Schiffes, denn irgendwie befindet sich alles hier in Schräglage! Der Grund: Mehrere Hochwasser haben dem Gebäude im Laufe der Jahrzehnte eine Neigung von über 8 Grad verpasst. Damit ist die Oberhafen-Kantine inzwischen sogar schiefer als der schiefe Turm von Pisa, der eine – im Vergleich dazu nahezu lächerliche – Neigung von knapp 4 Grad aufzuweisen hat!
Die Oberhafen-Kantine war übrigens auch eine der letzten Kaffeeklappen, die in Hamburg gebaut wurden, und ist die einzige von ihnen, die heute noch steht. Ein Wunder, wenn man bedankt, was dieses windschiefe Häuschen, das heute unter Denkmalschutz steht, schon alles erlebt hat!
Und noch ein Funfact am Rande: Das Gebäude der Oberhafen-Kantine entstand übrigens im selben Jahr wie das berühmte Chilehaus. Die unzähligen Ziegelsteine für den Bau des stattlichen Gebäudes im Hamburger Kontorhausviertel wurden damals mit Lastkähnen über den Oberhafen angeliefert. Es wird daher gemunkelt, dass einige davon auch in der Fassade der Kantine Platz gefunden haben … im Tausch gegen das eine oder andere Bierchen vielleicht?
Beim Eintreten in die Kantine werden wir sofort herzlich begrüßt und auch ohne Reservierung bekommen wir schon nach kurzer Zeit ein gemütliches Plätzchen in der Ecke direkt neben der Bar. Natürlich möchten wir heute unbedingt ein ganz traditionelles Gericht probieren.
Ein Blick in die Speisekarte verrät, dass wir hier die Qual der Wahl haben werden, denn uns lachen neben dem Oberhafen-Kantinen-Abendbrot und dem „Hamburger Rundstück“ (eine Art Schweinebraten im Brötchen) auch der Fischburger an. Am Schluss entscheiden wir uns jedoch für den Klassiker der norddeutschen Hafenküche schlechthin: Den Labskaus!
Das einstige Seemansgericht besteht aus Salzfleisch, roten Rüben, eingelegtem Hering und Kartoffeln, garniert mit Spiegelei und Essiggurke. Gut für uns, dass der Labskaus in der Oberhafen-Kantine auch als Probierportion für Anfänger angeboten wird, damit wir uns als Nicht-Nordlichter langsam an den Geschmack herantasten können!
Was sollen wir sagen: Wir sind absolut begeistert von diesem Hamburger Traditionsgericht, das hier mit einem herrlich knusprigen Brot serviert wird und einfach nur großartig schmeckt: Ein bisschen salzig, leicht sämig, ein Hauch süßlich, dann wieder angenehm säuerlich. Was wie eine geschmackliche Achterbahnfahrt klingt, ist für uns als Labskaus-Neulinge an diesem Nachmittag eine echte Entdeckung!
Mit diesem typischen Hamburger Seemansschmaus hat sich die Oberhafen-Kantine also direkt in unsere Foodie-Herzen gekocht! Ein herbes Jever-Bier dazu und das durchweg herzliche und charmante Team machen unseren Besuch der Oberhafen-Kantine nicht nur perfekt, sondern zu einem einmaligen Erlebnis! Wir kommen auf jeden Fall wieder!
Das Restaurant Hamburger Elbspeicher ist vor allem für seine einzigartige Lage im Hafen unweit des Hamburger Fischmarkts bekannt. Das absolute Highlight: Von den historischen Räumen im Obergeschoss des Backsteinhauses aus habt ihr einen wirklich großartigen Blick auf die Elbe!
Das Ambiente im Elbspeicher ist maritim-gemütlich. Das Publikum an unserem Abend besteht hauptsächlich aus Geschäftsleuten oder Gästen mittleren und gehobeneren Alters. Und mittendrin zwei Foodies aus Bayern auf der Suche nach dem nächsten kulinarischen Leckerbissen. Davon sind auf der Karte zum Glück auch reichlich zu finden:
Eine große Auswahl an Fischgerichten, darunter Scholle, Kabeljau und Zander, Hüsumer Krabben und hausgebeitzer Graved Lachs. Für Fleischliebhaber gibt es u. a. Argentinisches Steak, Geschnetzeltes und Grillteller.
Zur Vorspeise wagen wir uns noch einmal an einen Hamburger Labskaus mit Spiegelei und Rollmops. Zugegeben, für Nicht-Kenner ist Labskaus (wir haben ja zuvor schon ausführlich berichtet) etwas gewöhnungsbedürftig, aber wenn ihr in Hamburg seid, solltet ihr diesen Klassiker auf jeden Fall einmal probiert haben! Wir sind mittlerweile auf jeden Fall auf den Geschmack des Klassikers gekommen!
Danach begeben wir uns wieder in bekanntere Gewässer und bestellen Argentinisches Pfeffersteak und, ja, schon wieder Pannfisch Hamburger Art, weil er einfach so lecker ist! Zum Abschluss gibt es Espresso und eine hervorragende Altländer Fruchtgrütze mit Vanilleeis. So lassen wir den Abend mit Aussicht auf die Elbe bei Nacht genüsslich im Elbspeicher ausklingen!
Das Salt & Silver ist im hippen Hamburger Viertel St. Pauli schon längst zu einer echten Institution geworden. Tür an Tür befinden sich hier in der Hafenstraße zwei Restaurants, die euch kulinarisch wahlweise nach Lateinamerika oder an die Levante entführen.
Hinter dem erfolgreichen Gastro-Konzept stecken Johannes „Jo“ Riffelmacher und Thomas „Cozy“ Kosikowski. Nach einer ausgiebigen Südamerika-Rundreise haben die beiden im Herzen Hamburgs schließlich ihr Lager aufgeschlagen und betreiben hier seitdem etwas, was man als „kreative Geschmacksakrobatik” bezeichnen könnte.
Genuss und Gastlichkeit werden hier bis in kleinste Detail zelebriert: Vom Interieur über den Service bis hin zur Zusammenstellung des Menüs ist alles perfekt abgestimmt, dabei jedoch wunderbar casual – kurz: Wohlfühlatmosphäre vom Feinsten!
Wir sind für euch in die lateinamerikanischen Gefilde von Salt & Silver aufgebrochen und haben uns einmal durch das á la Carte-Menü geschlemmt. Da die Gerichte in Tapas-Portionen serviert werden, konnten wir uns einen hervorragenden Eindruck von der kreativen Vielfalt des Restaurants machen:
Zum Aperitif bestellen wir Pisco Sour mit Limettensaft und Eiweiß. Danach folgen als Vorspeise Fish Tacos mit Kabeljau, BBQ-Sauce und Jalapeño-Apfel-Relish, Quesadillas mit Scamorza, Fontina, Taleggio, Epazote und Zucchini.
Unser Hauptgang besteht aus unvergesslicher Ceviche vom Adlerfisch mit Leche de tigre, Gurke, Maistostada und Avocado-Jalapeño-Creme und Chichharron, einem Sous-vide gegartem Schweinebauch mit Orangen-Chipotle-Öl, Haselnuss-Paprika sowie Cumin-Rosinen-Mole und Romanesco Salat. Auch den Pulpo mit Paprika, Kalamaretti, Bohnen und N’duja konnten wir uns keinesfalls entgehen lassen!
Wenn euch bei dieser Auswahl schwindelig wird, dann könnt ihr auch vorstellen, in welchem Genuss-Taumel wir uns hier gerade befinden!
Den Abschluss unseres Lateinamerika-Abends, der begleitet wird von einer eiskalten Flasche Weißwein, bilden die besten Churros, die wir in unserem ganzen Leben gegessen haben: Lauwarm und fluffig weich, serviert mit Dulce de Leche. Lasst euch das Salt & Silver also ruhig auf der Zunge zergehen, ihr Lieben, es lohnt sich!
Auf unserer Suche nach den leckersten Interpretationen der hanseatischen Küche darf natürlich Sushi mit frischem Fisch nicht fehlen! Und das wohl beste Sushi in Hamburg gibt es im Nakama!
Das Japanische Restaurant gehört zu einem dieser wundervollen Geheimtipps, den wir von echten Hamburgern bekommen haben. Der Name „Nakama“ bedeutet übersetzt so viel wie „Freund“. Kein Wunder, dass wir uns hier von Anfang an gefühlt haben, als wären auch wir langjährige Stammgäste!
Das Ambiente im Nakama ist minimalistisch und behaglich. Ein besonderer Blickfang ist die lange Bar, an der unzählige Glühbirnen herabhängen, die warmes Licht verbreiten. Der Service ist zuvorkommend, aber nicht aufdringlich, und berät uns kompetent zu der gigantischen Auswahl an Cocktails, die hier mit großer Leidenschaft kreiert werden.
Als Aperitif entscheiden wir uns für zwei Nakama-Cocktail-Klassiker: Den King Coco mit Gin, Apfel-Limetten Shrub, Kubeben-Pfeffer, Rosenwasser, Gurke, Rosmarin und Lemon Tonic sowie den den Lunch in Fukuoka mit Gin, naturtrübem Apfelsaft, Zitrone, Vanille, Minze und Eiweiß. Für den Start klingt das doch schon mal nach einer verheißungsvollen Mischung, oder?
Hunger haben wir natürlich auch und bestellen eine bunte Mischung dessen, was die asiatische Fusion-Kitchen des Nakama hergibt: Crunchy Salmon Futo Maki mit Lachs, Avocado, Mango und Frischkäse sowie die Favourite Roll mit Rinderfilet und Trüffelmayo, dazu gibt es noch Tiger Tempura mit Garnelen und Gyoza mit Hähnchen.
Die gelungene Mischung aus Sushi-Restaurant und lockerer Bar-Atmosphäre ist eine großartige Abwechslung zu den traditionelleren Restaurants, die wir bisher in Hamburg besucht haben. Für Sushi-Fans also eine klare Empfehlung und perfekt für einen Abend in geselliger Runde!
Im Hamburger Viertel Pöseldorf ist mit Brian’s Steak & Lobster ein Mix aus kalifornischer Surfer-Coolness und skandinavischem Hygge-Style in der beschaulichen Milchstraße mit ihren ehemaligen Kutscher- und Handwerkshäusern eingezogen.
Das Motto bei Brian’s lautet „Hummer, Champagner und Flip Flops“. Das heißt, hier darf jeder so kommen, wie er ist – auch, wenn die Preise und die Location mitten in der Gourmetzone von Eimsbüttel wohl für sich sprechen. Serviert wird im Brian’s internationale Küche mit einer frischen Skandinavien-Brise.
In Gerichte übersetzt heißt das: Rindertatar mit Roter Bete und Trüffel, Smørrebrød Slider mit Grönlandshrimps, Hering und Roastbeef, Tomahawk Steak oder Surf ‘n Turf vom heißen Stein. Die Krönung des Menüs ist jedoch wohl ungeschlagen der Kanadischer Hummer.
Unser Abend bei Brian’s steht – hier können wir nichts beschönigen – ganz im Zeichen purer Opulenz: Der Knaller des „verrückten Dänen“, wie Brian hier auch genannt wird, ist nämlich sein Surf & Turf Burger. Damit es nicht ganz so dekadent wird, verzichten wir auf den Champagner und bestellen lieber ein kühles Stauder Pils dazu.
Vorab knabbern wir einen ungewöhnlichen, aber überaus leckeren Gruß aus der Küche mit Suchtcharakter: Ofenfrisches Popcorn mit Trüffel. Als uns dann zum Hauptgang jeweils ein halber Hummer auf einem gigantischen Cheeseburger mit hausgemachten Pommes serviert wird, können wir unseren Augen kaum trauen.
Das Wort „Größenwahn“ bekommt ihr eine ganz neue Bedeutung und selbst gute Esser wie wir, können dieser Portion voller Glückseligkeit kaum gerecht werden. Hätten wir mal lieber nicht so viel Popcorn vorher geknabbert! Aber es war doch sooo lecker!
Nächstes Mal fragen wir vielleicht besser nach der Hummer-Kinderportion. Von diesem Erlebnis schwärmen wir übrigens auch heute noch! Ein Besuch beim verrückten Dänen in Hamburg solltet ihr euch also auf keinen Fall entgehen lassen!
Update: Seit Juli 2024 heißt Brian Bojsen seine Gäste auf einem 1902 erbauten Hausboot in der Hafencitiy Hamburg willkommen. In seinem neuen Restaurant Wild Scandinavian Cooking bringt er die ungezähmte Schönheit Skandinaviens auf den Teller, indem es Wildnis und Kulinarik miteinander verbindet.
Zugegeben: Wenn wir den ganzen Tag auf den Beinen sind, behandeln wir das Thema Nachtleben ja immer etwas stiefmütterlich. In Hamburg gehörte ein Besuch auf der Reeperbahn aber definitiv zu unserem Sightseeing-Programm, weshalb wir euch unsere kulinarischen Nightlife-Highlights natürlich nicht vorenthalten wollen:
„Live fast, drink slow“ – so lautet das Motto im BrewDog. Der hippe Craft Beer Pub ist die perfekte Start-Location für eine Nacht auf dem Kiez. Das BrewDog liegt am Anfang der Reeperbahn in einem futuristisch anmutenden Wolkenkratzer: Die „Tanzenden Türme“ beherbergen neben dem BrewDog weitere kulinarische Top-Locations und sind damit die perfekte Anlaufstelle für Foodies.
Das BrewDog selbst kann mit sage und schreibe 24 Biersorten vom Fass aufwarten, darunter Kellerbiere, Lagerbiere, Pale Ales und Ciders aus aller Welt und natürlich auch aus der Region.
Tipp: Wer bei dieser Auswahl unentschlossen ist (so wie wir), der kann verschiedene Biersorten vor dem Bestellen auch verkosten. Das freundliche Personal hilft gerne bei der Entscheidungsfindung und gibt Auskunft zu allen Fragen rund um das flüssige Gold.
Auch dieser Kult-Imbiss auf der Reeperbahn zählt zu den kulinarischen Must-sees in Hamburg: Das Lucullus ist schon seit den 90er-Jahren die Anlaufstelle wir Feierwütige und Kiezbummler.
Kein Wunder, denn der Imbissstand liegt strategisch optimal an der Reeperbahn direkt gegenüber der berühmten Davidwache. Das Geheimrezept des Imbiss-Standes mit der bunten Jahrmarktleuchtschrift? Currywurst, Pommes und ein Klo.
Auch uns steht nach einem Streifzug durch das Hamburger Nachtleben der Sinn nach etwas Deftigem. Currywurst mit Pommes ist da genau das richtige zu später Stunde und die beste Grundlage für unseren nächtlichen Kiez-Streifzug.
Richtig gut! Dazu gibt’s den Ausblick auf die Davidwache und kostenloses Entertainment, denn hier gehen die Currywürste im Sekundentakt über die Theke an die feierwütige Kundschaft raus, die zu bereits vorgerückter Stunde auch recht unterhaltsam sein kann!
Adresse: Reeperbahn 75, 20359 Hamburg
Hamburg ist ein echtes Paradies für Foodies und steckt voller kulinarischer Highlights! Wir konnten uns an dieser großartigen Stadt gar nicht sattsehen – und sattessen erst recht nicht. Mit unseren Empfehlungen für traditionelle und besondere Hamburger Locations könnt ihr euch direkt in euer eigenes Food-Abenteuer in Hamburg stürzen. Wir hoffen, unsere Tipps haben euch inspiriert und freuen uns natürlich auf weitere Empfehlungen von euch!
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