Ein Besuch in Nürnberg ohne Bratwürste zu essen? Absolut undenkbar! Wir haben uns daher einmal durch die klassischen Bratwurstküchen der Nürnberger Altstadt getestet. Wo es die besten Bratwürste in der City gibt, verraten wir euch hier.

Die Geschichte der Nürnberger Rostbratwurst

Sie ist das Markenzeichen von Nürnberg: Die Nürnberger Rostbratwurst. Ihre Geschichte reicht weit bis ins Mittelalter zurück: Bereits im 14. Jh. entstanden unweit des Hauptmarktes in Nürnberg die ersten Garküchen, in denen Wurstbrät in Tierdärme gefüllt und anschließend über dem Feuer gegrillt wurden – damals wie heute ein Grundnahrungsmittel in Franken.

In der Nürnberger Altstadt bekommt ihr die beliebten kleinen Rostbratwürste natürlich an jeder Ecke. Im Grunde könnte man sagen, dass ihr einfach immer nur der Nase nach gehen müsst, denn der Duft von frisch gegrillten Bratwürsten verfolgt einen in der Innenstadt auf Schritt und Tritt. 

Aber auch bei den Nürnberger Bratwürsten gibt es natürlich Unterschiede. Deshalb haben wir uns für euch in geheimer Bratwurstmission in die mittelfränkische Bratwursthochburg begeben, um die besten Bratwurst-Hotspots in der Nürnberger Altstadt für euch ausfindig zu machen.

Ein kleiner Hinweis vorweg: In den traditionellen Bratwursthäuschen Nürnbergs werden die Bratwürste auch heute noch über offenem Feuer über Buchenholz gegrillt – oft mitten in der Gaststube. 

Nach einem Besuch im Nürnberger Wirtshaus könnte man daher manchmal meinen, man wäre direkt selbst mit am Grill gestanden. Bei einem mehrtägigen Städtetrip sind ein paar Klamotten mehr zum Wechseln also durchaus ratsam!

Die Geschichte der Nürnberger Bratwurst

Doch zunächst ein kleiner Exkurs zur Geschichte der Nürnberger Bratwurst: Namentlich erwähnt wird die fingerlange Bratwurst, die damals gerade einmal 25 Gramm wog, erstmals 1573. Doch warum sind die original Nürnberger Rostbratwürste eigentlich so klein? Ein Blick in die Stadtgeschichte verrät es:

Da sich die leckeren Bratwürste zunehmender Beliebtheit erfreuten, schossen mit der Zeit auch immer mehr Bratwurststände in der Nürnberger Altstadt empor. Durch den Konkurrenzkampf ließ nach und nach leider auch die Qualität der Bratwürste zu wünschen übrig.

Aus diesem Grund sah sich der Nürnberger Stadtrat alsbald dazu genötigt, die Wurstherstellung in der Stadt zu regeln, um die Qualität der Würste langfristig sicher zu stellen: So wurde in der Metzgersverordnung von 1497 genau festgesetzt, wie schwer die Würste sein und zu welchem Preis sie verkauft werden dürfen.

Es geht um die Wurst – Qualität per Stadtverordnung

Mit ihrer Wurstregulation setzte die Stadt Nürnberg so also den Grundstein für das Rezept der Nürnberger Rostbratwurst, wie wir sie heute kennen. Denn mit steigenden Fleischpreisen durften die Würste zwar durchaus kleiner in der Herstellung werden, die Qualität sowie die Einhaltung der traditionellen Rezeptur wurden jedoch weiterhin strengstens überwacht. 

Blick auf den Platz vorm Tiergärtnertor in Nürnberg. Im Hintergrund ist das Pilatushaus sowie die Kaiserburg zu sehen

Die kleinen Würste aus Mittelfranken waren also schon früh in aller Munde und bald so beliebt, dass sie auch deutschlandweit versandt wurden. Angeblich soll sie sich sogar kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe per Eilpost nach Weimar bestellt haben. 

Die Miniwürste aus mittelgrobem Schweinefleisch, die in den traditionellen Nürnberger Bratwursthäusern auch heute noch über offenem Feuer gegrillt werden, sind also nicht nur Hierzulande eine beliebte Spezialität, sondern haben sich mittlerweile zu einem echten Exportschlager entwickelt.

Heute genießt die Nürnberger Bratwurst sogar den Status der Geschützten Geografischen Angabe (g.g.A.) und reiht sich damit neben Spezialitäten wie Champagner, Parmaschinken oder Grana Padano in die Liste der beliebtesten europäischen Lebensmittel ein.

Das historische Bratwursthäusle am Fuße der Kirche St. Sebald aus rotem Sandstein mit orangefarbenen Sonnenschirmen auf de Terrasse
Der Hauptmarkt von Nürnberg mit Blick auf die Frauenkirche. Im Vordergrund sind Obst- und Gemüsestände mit rot-weiß-gestreiften Planen zu sehen.

Den Hype um die Nürnberger Bratwurst können wir persönlich ja absolut verstehen, denn auch wir sind echte Bratwurst-Fans (aber als Franken sind wir da selbstverständlich alles andere als unparteiisch). 

Tipp: Ein tolles Rezept für zu Hause haben wir übrigens hier für euch: Rezept für Nürnberger Rostbratwürste mit Bratkartoffeln und Sauerkraut.

Kleiner Bratwurstguide für die Nürnberger Altstadt

Nun nehmen wir euch aber wie versprochen mit in die Nürnberger Altstadt und verraten euch, wo ihr die besten Nürnberger Bratwürste in der City bekommt. Um den direkten Vergleich zu haben, haben wir alle hier genannten Locations übrigens an einem Wochenende getestet. Wie viele Nürnberger Bratwürste das am Ende waren, bleibt unser Geheimnis.

Egal ob ihr die leckeren Bratwürste lieber als schnellen Happen für unterwegs genießen möchtet oder es euch in einem der traditionellen Bratwursthäuschen gemütlich machen möchtet, in denen die Nürnberger Bratwürste noch ganz klassisch auf Zinntellern mit Sauerkraut, Bauernbrot und hausgemachtem Kartoffelsalat serviert werden – hier erfahrt ihr, wo es die besten gibt!

Drei im Weggla – Fränkisches Street Food im Bratwurstglöcklein

In der Nürnberger Altstadt bekommt ihr die leckeren Rostbratwürste natürlich an jeder Ecke direkt vom Grill an einem der vielen Bratwurststände angeboten. Traditionell werden die Nürnberger Bratwürste hier als „3 im Weggla“ verkauft. 

Mit „Weggla“ ist ein längs aufgeschnittenes Brötchen gemeint, in das drei Nürnberger Rostbratwürste gelegt und zum Schluss mit Senf bestrichen werden. Original Street Food aus Mittelfranken also – simpel, aber so gut!

Blick durch das Tor des Handwerkerhofs Nürnberg auf das historische Fachwerkhaus des Bratwurstglöckle
Drei im Weggla: Nürnberger Bratwürste im Brötchen auf die Hand im Handwerkerhof Nürnberg

Die besten Nürnberger Bratwürste auf die Hand bekommt ihr unserer Meinung nach im berühmten Bratwurstglöcklein im Nürnberger Handwerkerhof – ein Tipp, den auch uns übrigens eine echte Nürnbergerin verraten hat!

Auch wenn die Location erst einmal touristisch anmuten mag: Die Bratwürste, die hier auf offenem Buchenholzfeuer gegrillt und im Weggla mit Senf serviert werden, sind wirklich ein Genuss! 

Noch dazu macht es richtig Spaß, dabei gemütlich durch den Handwerkerhof zu schlendern und einen Blick in die  Schaufenster der verschiedenen Kunsthandwerksläden zu werfen.

Offener Grill im Bratwurstglöckle im Handwerkerhof Nürnberg, auf dem gerade Bratwürste gegrillt werden. Daneben sind traditionelle Zinnteller in Glockenform zu sehen.

Tipp: Auch in der kleinen holzvertäfelten Stube des Nürnberger Bratwurstglöckleins sitzt ihr sehr gemütlich in urigem Ambiente – trotz des regen Kommens und Gehens, das hier einsetzt, sobald das Bratwurstglöcklein pünktlich um 11 Uhr seine Türen öffnet. Die Bratwürste werden hier übrigens nach historischem Vorbild auf Zinntellern in Glockenform serviert!

Historisches Highlight: Die Bratwurstküche „Zum gulden Stern“

Die älteste, auch heute noch existierende Bratwurstküche in Nürnberg und damit die älteste der Welt, ist die Historische Bratwurstküche „Zum gulden Stern“, die zwischen der Stadtmauer und dem „Weißen Turm“ in der Nürnberger Altstadt liegt. Um es gleich vorweg zu nehmen: Hier zu speisen gleicht einer kulinarischen Zeitreise!

Im absolut einmaligen Ambiente des historischen Fachwerk- und Sandsteinhauses aus dem 14. Jh. werden hier original „Nürnberger Röstla” mit Fass-Sauerkraut nach altem Familienrezept und fränkischem Kren serviert. Zu den Gästen des Hauses soll seinerzeit angeblich schon der berühmteste Sohn der Stadt Nürnbergs, Albrecht Dürer, gezählt haben.

Die Fassade der historischen Bratwurstküche Zum gulden Stern in Nürnberg mit Sandstein und Fachwerk

Und wie der Name schon vermuten lässt, dreht sich in einer historischen Bratwurstküche, in der seit über 600 Jahren Bratwürste serviert werden und die mittlerweile eine echte Nürnberger Sehenswürdigkeit ist, wirklich alles um die Wurst: 

Sogar den Namen „Original Nürnberger Röstla®“ hat sich die Familie Hilleprandt, die das Traditionshaus betreibt, einst als Eigenmarke sichern lassen, um den Bratwürsten ein zusätzliches Qualitätssiegel zu verleihen: Diese kommen ausschließlich von einem Nürnberger Metzger und werden noch roh auf den Rost gelegt und über Buchenholz gebraten.

Historischer Gastraum mit traditionellen Holztischen und Stühlen im Wirtshaus Zum gulden Stern in Nürnberg. An der Backsteinwand hängen gerahmte Bilder, von der Holzdecke hängen historische Wirtshauslampen.
Bratwürste essen im Gasthaus Zum gulden Stern in Nürnberg: Die Bratwürste werden auf traditionellen Zinntellern, rund und in Herzform, serviert, dazu gibt es Kartoffelsalat, Feldsalat und dunkles Bier der Brauerei Tucher.

Dass es sich hier um einen echten Familienbetrieb handelt, merken wir mit der Sekunde, als uns die noch blutjunge Wirtin Sofia Hilleprandt auf das herzlichste begrüßt und über den Abend hinweg nicht nur mit den kulinarischen Spezialitäten des Hauses versorgt, sondern auch mit allerlei Anekdoten rund um die historische Bratwurstküche von 1419.

Zu den Bratwürsten vom Buchenholz, von denen man sich jeweils 6, 8, 10 oder 12 Stück bestellen kann, wird hier nach Wahl hausgemachter Kartoffelsalat oder Fass-Sauerkraut nach Omas Rezept serviert. Wir bestellen uns zusätzlich auch noch frisch geriebenen Meerrettich, Feldsalat mit Croûtons, Zwiebeln und Speckwürfeln und gönnen uns ein frisch gezapftes Tucher Urfränkisch Dunkel vom Fass – einfach herrlich!

Tipp: Bestellt ihr 10 Nürnberger Bratwürste oder mehr, bekommt ihr diese sogar auf einem Zinnteller in Herzform serviert – auch das ist in den Nürnberger Bratwurstküchen offenbar Tradition!

Florian von Tables and Fables, bekleidet mit einem hellblauen Hemd, sitzt, die Arme verschränkt und auf den Holztisch gelehnt, im Gasthaus Zum gulden Stern in Nürnberg auf der Galerie. Im Hintergrund ist ein Bild und ein Fenster zu sehen. Von der Decke hängt eine traditionelle Wirtshauslampe.
Die offene Feuerstelle aus dem 16. Jh. im Gasthaus Zum gulden Stern in Nürnberg mit Backsteinumrahmung und unzähligen Kupferpfannen im historischen Gastraum.

Von der Galerie aus haben wir einen guten Blick auf das bunte Treiben unter uns. Zum Schluss werfen wir natürlich auch noch einen Blick in die offene Feuerstelle aus dem 16. Jh. mit den vielen Kupferpfannen. Vom historischen Gastraum aus kann man hier direkt zusehen, wie die Bratwürste frisch über dem Buchenholzfeuer gebraten werden. 

Der Aufenthalt in der Bratwurstküche „Zum gulden Stern“ war für uns ein echtes Erlebnis, weshalb wir euch nur von Herzen empfehlen können, einen Besuch im ältesten Wirtshaus der Stadt bei eurem nächsten Nürnbergtrip fest einzuplanen!  

Wenn ihr es wie wir gerne richtig urig und gemütlich mögt, seid ihr bei Wirtin Sofia Hilleprandt und ihrem freundlichen Team wirklich bestens aufgehoben!

Das Wirtshausschild der Bratwurstküche Zum gulden Stern in Nürnberg zeigt einen vergoldeten Stern in einem Viereck, fotografiert aus dem Fenster im Obergeschoss des Gasthauses.

Das Bratwursthäusle bei St. Sebald

Zugegeben: Die letzte Station unseres Bratwurstguides für Nürnberg ist gleichzeitig auch die touristischste: Das berühmte Bratwursthäusle, das am Fuße der Kirche St. Sebald und nur unweit des Hauptmarkts liegt, ist der Hotspot in der Nürnberger Altstadt für Bratwurst-Pilger schlechthin. 

Schon im 14. Jh. wurden im Schatten der ältesten Pfarrkirche Nürnbergs Bratwürste auf offenem Feuer gegrillt. Im Bratwursthäusle bei St. Sebald wird diese Tradition fortgesetzt – auch hier werden die Bratwüste wie damals auf Buchenholzfeuer gegrillt. Die Herstellung der Bratwürste erfolgt in der hauseigenen Metzgerei

Schon vom Hauptmarkt aus lockt uns der aromatische Duft der leckeren Bratwürste. Direkt beim Betreten der urigen Wirtsstube merken wir auch gleich: Hier geht’s richtig zünftig zu – genau so, wie man es sich von einem fränkischen Bratwursthäusle mitten im Getümmel der Altstadt erwartet.

Holzvertäfelte Wirtsstube im Bratwursthäusle bei St. Sebald in Nürnberg mit traditionellen Wirtshausfenstern und Lampen. An der Wand hängt eine Zeichnung des Dürer-Hauses
Servicedamen in weißen T-Shirts im Bratwursthäusle bei St. Sebald in Nürnberg, die am offenen Grill in der Mitte der Wirtsstube stehen und Nürnberger Bratwürste grillen.

Hier einen der begehrten Sitzplätze zu ergattern (und ihn auch zu behalten) ist gar nicht so leicht. Doch die emsigen Damen im Service, die souverän Speisen und Getränke durch die immerzu hereinströmenden Massen jonglieren, sind ebenso flink darin, das Gästerad im Bratwursthäusle konstant am Laufen zu halten. Und auch für uns ist schnell ein Plätzchen  gefunden.

Ein absoluter Hingucker ist der große Bratwurstgrill in der Mitte der kleinen, komplett mit Holz verkleideten Wirtsstube. Nürnberger Bratwürste werden hier im Minutentakt gegrillt (und auch verzehrt), sodass wir aus dem Schauen erst einmal gar nicht herauskommen. Urig und kurios ist es hier definitiv!

Der große Buchenholzgrill in der holzverkleideten Wirtsstube des Bratwursthäusle bei St. Sebald in Nürnberg. Auf dem Sims sind traditionelle Zinnteller und -krüge zu sehen. Die Servicedamen am Grill tragen weiße Polo-Shirts.

Was uns tatsächlich überraschend gut gefallen hat: Da man hier – auch typisch fränkisch – gerne etwas enger am Tisch zusammenrückt, kommen wir mit unseren sympathischen Tischnachbarn, die seit Jahren zu den Stammgästen im Bratwursthäusle zählen, schnell ins Gespräch. Von ihnen erfahren wir auch, dass das Bratwursthäusle trotz des immensen Andrangs auch für die Nürnberger selbst nach wie vor eine beliebte Anlaufstelle ist.

Im Bratwursthäusle lassen wir uns unsere Nürnberger Bratwürste vom Buchenholzgrill diesmal ganz klassisch mit Sauerkraut und mittelscharfem Senf schmecken, dazu gibt es eine Brezn und Tucher Urbräu Hell vom Fass. Auch hier werden die Speisen, wie bereits im Mittelalter üblich, auf Zinntellern serviert.

Der offene Buchenholzgrill in der Wirtsstube im Bratwursthäusle bei St. Sebald in Nürnberg, auf dem gerade frische Nürnberger Bratwürste auf offener Flamme gegrillt werden. Die fertigen Bratwürste werden auf Zinntellern im Vordergrund gestapelt.
Traditionell: 6 Stück Nürnberger Bratwürste mit Sauerkraut und Brezn auf Zinntellern im Bratwursthäusle bei St. Sebald in Nürnberg. Im Hintergrund ist ein Helles Fassbier der Brauerei Tucher zu sehen.

Unser Fazit: Das Bratwursthäusle ist zwar ein echter Touristenmagnet, gehört jedoch wenigstens einmal zu einem Nürnbergbesuch dazu, allein, damit ihr das Schauspiel in der kleinen Wirtsstube einmal miterlebt habt! 

Für uns war es am Ende tatsächlich auch ein echtes Erlebnis. Wenn ihr es allerdings nicht ganz so zünftig mögt, hält die große Terrasse im Sommer auf jeden Fall auch ein schönes Plätzchen für euch bereit!

Unser Tipp

Habt ihr jetzt auch Lust auf Bratwürste bekommen? Hier geht's direkt zu unserem Rezept für original Nürnberger Bratwürste:

Werbehinweis: Dieser Beitrag ist in Kooperation mit der Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg entstanden. Er enthält jedoch wie immer unsere persönlichen Meinungen und Empfehlungen. Wir bedanken uns herzlich für die wundervolle Kooperation und die Möglichkeit, diese bezaubernde Stadt entdecken zu können! 

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