Ein Klassiker der Fränkischen Küche: Nürnberger Rostbratwürste. In unserer Version gesellen sich Sauerkraut, Bratkartoffeln und eine Geheimzutat dazu. Welche das ist, verraten wir euch hier.
Sie ist das Markenzeichen von Nürnberg: Die Nürnberger Rostbratwurst. Ihre Geschichte reicht weit bis ins Mittelalter zurück: Bereits im 14. Jh. entstanden unweit des Hauptmarkts in Nürnberg die ersten Garküchen, in denen Wurstbrät in Tierdärme gefüllt und anschließend über dem Feuer gegrillt wurden – damals wie heute ein Grundnahrungsmittel in Franken.
Namentlich erwähnt wird die fingerlange Bratwurst, die gerade mal 25 Gramm wog, erstmals 1573. Doch warum sind die original Nürnberger Rostbratwürste eigentlich so klein? Mit der ansteigenden Beliebtheit der Bratwürste, schossen auch immer mehr Bratwurststände in der Nürnberger Altstadt empor, sodass mit zunehmender Konkurrenz bald auch die Qualität der Bratwürste immer weiter nachließ.
Aus diesem Grund sah sich alsbald der Nürnberger Stadtrat genötigt, die Wurstherstellung in der Stadt zu regeln, um die Qualität der Würste langfristig sicher zu stellen: So wurde in der Metzgersverordnung von 1497 daher genau festgesetzt, wie schwer die Würste sein und zu welchem Preis sie verkauft werden dürfen.
So setzte letztendlich die Stadt Nürnberg mit ihrer Wurstregulation den Grundstein für das Rezept der Nürnberger Rostbratwurst, wie wir sie heute kennen. Denn mit steigenden Fleischpreisen durften die Würste zwar mit der Zeit immer kleiner werden, die Qualität sowie die Einhaltung der traditionellen Rezeptur wurden jedoch weiterhin strengstens überwacht.
Die kleinen Würste aus Mittelfranken wurden bald so beliebt, dass sie sogar deutschlandweit versandt werden. Angeblich soll sie sich sogar kein geringerer als Goethe per Eilpost nach Weimar bestellt haben. Die Miniwürste aus mittelgrobem Schweinefleisch sind also nicht nur in Nürnberg selbst eine beliebte Spezialität, sondern haben sich mittlerweile zu einem Exportschlager entwickelt.
Heute genießt die Nürnberger Bratwurst sogar den Status der Geschützten Geografischen Angabe (g.g.A.) und reiht sich damit neben Spezialitäten wie Champagner, Parmaschinken oder Grana Padano in die Liste der beliebtesten europäischen Lebensmittel ein.
Die original Nürnberger Rostbratwürste dürfen daher nur im Stadtgebiet Nürnberg nach traditioneller Rezeptur mit Schweinefleisch, Majoran, Salz und Pfeffer hergestellt werden. Dafür sorgt heute auch der 1998 gegründete Schutzverband Nürnberger Batwürste e. V., der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Qualität der „Nämbercher Broadwärschd“ zu überwachen.
Den Hype um die Nürnberger Bratwurst können wir ja durchaus verstehen (aber wir als Franken sind selbstverständlich alles andere als unparteiisch). Das schöne an den kleinen Nürnbergern ist natürlich, dass es unzählige Möglichkeiten, wie ihr die leckeren Bratwürste genießen könnt.
In der Nürnberger Altstadt bekommt ihr die leckeren Rostbratwürste natürlich an jeder Ecke direkt vom Rost an einem der vielen Bratwurststände. Traditionell werden die Nürnberger Bratwürste dort als „3 im Weggla“ verkauft.
Mit „Weggla“ ist ein längs aufgeschnittenes Brötchen gemeint, in das drei Nürnberger Rostbratwürste gelegt und zum Schluss mit Senf bestrichen werden. Original Street Food aus Mittelfranken also.
Auch zu Hause sind wir riesige Fans der kleinen Nürnberger Würstchen, sodass sie bei uns eigentlich regelmäßig zu Mittag auf den Tisch kommen. Dann darf natürlich Sauerkraut als Beilage auf keinen Fall fehlen. Oft reicht es dann, eine Scheibe Brot dazu zu reichen, und natürlich mittelscharfen Senf.
Für den größeren Hunger machen wir jedoch am liebsten Bratkartoffeln dazu, denn die passen einfach großartig zu den groben Bratwürsten. Das beste kommt jedoch wie immer zum Schluss: Unsere Geheimzutat, die dieser Kombination den letzten Schliff gibt, ist süßer Senf.
Ja genau, ihr habt richtig gehört. Denn obwohl wir Bratwürste im Brötchen mit Senf genauso sehr lieben, passt der süße Senf bei dieser Kreation unweit besser dazu. Zusammen mit der leichten Säure des Sauerkrauts und den knusprigen Bratkartoffeln wirklich ein Gedicht, probiert es einfach aus!
Tipp: Auch bei süßem Senf gibt es große Unterschiede. Deswegen empfehlen wir euch für dieses Rezept den Bayerischen Weißwurstsenf von Händlmeier. Klingt komisch, ist aber so.
Tipp: Die kleinen Holzlöffel haben wir damals extra für genau solche Gelegenheiten gekauft, bei denen verschiedene Dips und Saucen auf den Tisch kommen und seitdem machen sie uns sehr viel Freude. Hier gibt es die Holzlöffel im 3er-Set. Auch das rustikale Besteck macht bei diesem Gericht richtig was her. Ein schönes geschmiedetes Besteck-Set der Firma GRÄWE aus Nürnberg findet ihr hier.
Das Geheimnis für knusprige Bratkartoffeln ist so simpel, dass es fast schon ein Jammer ist, dass es dennoch oft falsch gemacht wird. Daher verraten wir euch hier die wichtigsten Steps für perfekte Bratkartoffeln:
Die Kartoffeln am besten schon am Vortag vorbereiten. Die Kartoffeln zunächst waschen und putzen, anschließend in kochendem Salzwasser gar kochen. Das dauert etwa 20 Minuten. Gegen Ende der Garzeit mit einem Messer prüfen, ob sie gar sind. Die Kartoffeln abgießen und kurz auskühlen lassen. Anschließend die Schale abziehen, solange die Kartoffeln noch heiß sind. Du kannst dafür eine Kartoffelgabel verwenden. Kartoffeln vollständig auskühlen lassen und (über Nacht) abgedeckt im den den Kühlschrank stellen.
Am nächsten Tag das Sauerkraut gut abtropfen lassen. Anschließend mit dem Weißwein, etwas Brühe, dem Lorbeerblatt, Wacholder und Kümmel zugedeckt ca. 25 Minuten schmoren lassen. Bei Bedarf noch etwas Brühe nachgießen.
Für die Bratkartoffeln die Kartoffeln mit einem scharfen Messer in 4–5 mm dicke, gleichmäßige Scheiben schneiden. In einer großen Pfanne das Butterschmalz stark erhitzen und die Bratkartoffeln darin von jeder Seite 3–4 Minuten kross braten. Erst dann wenden und ebenso von der anderen Seite anbraten. Achte darauf, dass nicht zu viele Kartoffeln auf einmal in der Pfanne sind und übereinander liegen, sonst werden sie matschig. Bei Bedarf die Kartoffeln einfach nacheinander anbraten. Kartoffeln so lange braten, bis sie rundum goldbraun sind. Erst zum Schluss noch Butter zugeben (für den Geschmack) und gut salzen.
In der Zwischenzeit in einer zweiten Pfanne etwas Öl erhitzen und die Bratwürste darin unter gelegentlichem Wenden bei mittlerer Hitze 6–8 Minuten rundherum braun braten. Die Pfanne sollte nicht zu heiß sein, sonst werden die Bratwürste schnell schwarz.
Unser Geheimtipp: Die Bratwürste mit Bratkartoffeln und dem Sauerkraut auf Tellern anrichten und mit süßem Senf servieren. Diese Kombination ist einfach unschlagbar gut, versprochen!
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